Die Ausgabe von JAMA in dieser Woche widmet sich mit einem Schwerpunktheft dem Thema Interessenkonflikte. Die 23 frei zugänglichen Meinungsartikel widmen sich sowohl der Theorie als auch der ganzen Spannbreite der Patientenversorgung und Forschung und beleuchten die Probleme. Zu den betroffenen Bereichen gehören beispielsweise Forschungskooperationen mit der Industrie, Leitlinien, medizinische Aus- und Fortbildung, medizinische Fachgesellschaften, Sponsoring von ganzen Institutionen sowie die Kommunikation der Interessenkonflikte gegenüber Patienten. So finden sich beispielsweise auch ein Beitrag zu der Frage, warum es keine „potentiellen“ Interessenkonflikte gibt sowie ethische Betrachtungen zur medizinischen Integrität.
Auch die medizinischen Journals werden nicht ausgespart. Da ist es durchaus ironisch, dass die Printausgabe selbst beredt Zeugnis von den Interessenkonflikten ablegt:
The irony of @JAMA_current issue on conflict of interest> pic.twitter.com/kcHLZJcn5J— John Mandrola, MD (@drjohnm) 2. Mai 2017
Abgerundet wird die Ausgaben von zwei Forschungsartikeln zum gleichen Thema (leider nicht frei): Der eine untersucht den Zusammenhang zwischen dem Verschreibungsverhalten von Ärzten und den Regeln ihrer Institutionen zum Kontakt mit Pharmareferenten, der andere charakterisiert die Zahlungen, die 2015 in den USA von pharmazeutischen Firmen an Ärzte geflossen sind. Nochmal zur Erinnerung: Solche Analysen sind möglich, weil es in den USA – anders als in Deutschland – die Verpflichtung gibt, alle solche Zahlungen offenzulegen. In Deutschland dürfen Ärzte die Veröffentlichung ihrer Namen verweigern.
Insgesamt eine sehr lesenswerte Ausgabe und ein großes Lob an die Herausgeber, die (meisten) Artikel zu diesem wichtigen Thema frei zugänglich zu machen!
JAMA 02.05.2017 Heft 317 (17)