Leitlinien

Wer jemals versucht hat, die Evidenz zu einer definierten klinischen Fragestellung zu finden, kennt den Frust, mit einer Vielzahl unterschiedlicher Studien konfrontiert zu werden, die noch dazu häufig unterschiedliche Ergebnisse haben. Gerade für den ärztlichen Alltag wurden daher Leitlinien entwickelt, die zu speziellen Fragestellungen medizinisches Wissen bewerten und kondensieren.

In Deutschland erstellen meist die medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften die Leitlinien. Sie sind in der Regel über das Leitlinien-Portal der AWMF abrufbar. Seit 2003 werden mit dem Programm „Nationale Versorgungsleitlinien“ krankheitsbezogene Fragestellungen interdisziplinär bearbeitet. International wird die Leitlinien-Arbeit durch G-I-N (Guidelines International Network) koordiniert.

Ob evidenzbasierte Medizin in Form von Leitlinien auch im Versorgungsalltag ankommt, wird auf dem Symposium des ÄZQ „15 Jahre Leitlinien in Deutschland – Anspruch und Wirklichkeit“ (24.03.2011 in Berlin) diskutiert. Eine Umfrage im Ärzteblatt war in diesem Zusammenhang eher ernüchternd. Nur 40% der befragten Hausärzte verfügten über ausreichendes Leitlinienwissen für die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.

EbM auf den Punkt – Teil 6
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