Zu den wichtigsten Regeln für klinische Studien gehört es, dass die Endpunkte vorab festgelegt werden. Sonst können statistische Tests leicht falsch-positive Ergebnisse liefern und Manipulationen sind Tür und Tor geöffnet. Aus diesem Grund fordert z.B. auch das CONSORT-Statement, dass die Endpunkte in einem Studienprotokoll vor Beginn der Studie hinterlegt werden. Soweit die Theorie.
In der Praxis ist es jedoch gar nicht selten, dass Studienendpunkte nachträglich geändert werden. In einigen Fällen lässt sich das durchaus rechtfertigen, muss jedoch begründet werden. Und genau an dieser Transparenz hapert es häufig. Aus diesem Grund hat sich das COMPare-Projekt am CEBM das Ziel gesetzt, veröffentlichte Studien in den fünf großen medizinischen Fachzeitschriften auf diese Fragestellung hin zu untersuchen. Stellen die Gutachter dabei Abweichungen zwischen den berichteten und geplanten Endpunkten fest und gibt es keine entsprechenden Hinweise darauf, schreiben sie an die Herausgeber einen Leserbrief, in dem sie mehr Transparenz anmahnen. Im Bedarfsfall werden die entsprechenden Artikel auch in PubMed Commons annotiert. Die Methoden von COMPare sind auf der Homepage hinterlegt.
Der Fortschritt des Projekts lässt sich auf der Webpage verfolgen. Bis heute sind 44 Studien beurteilt worden. Dabei sind nur rund 60 Prozent der präspezifizierten Endpunkte berichtet worden und durchschnittlich wurden in jeder Studie die Ergebnisse von fünf nicht-präspezifizierten Endpunkte hinzugefügt.