Dass die öffentliche Apotheke keine Zukunft hat, wenn sie sich als reiner Logistikdienstleister versteht, dürfte inzwischen klar sein. Beratungskompetenz heißt das entscheidende Stichwort. Dahinter steckt nicht nur das einfühlsame Eingehen auf die Verdauungsbeschwerden von Frau Müller, sondern auch handfestes Wissen, welche Empfehlungen eigentlich tatsächlich helfen. Oder anders formuliert: Um das Thema evidenzbasierte Medizin (EbM) bzw. evidenzbasierte Pharmazie kommen Pharmazeuten im Jahr 2012 eigentlich nicht mehr herum. Was das für die Apothekenpraxis heißen kann und wie man sich entsprechende Kenntnisse aneignet, zeige ich in einer kleinen Serie auf meinem Blog.
Los geht es heute mit Empfehlungen für Links und Literatur. Die sind weniger als Einstieg, sondern vielmehr zum Vertiefen gedacht.
* Die Pharmaziebibliothek des Deutschen Netzwerks für evidenzbasierte Medizin bietet eine Zusammenstellung von Links zu wichtigen Ressourcen für die evidenzbasierte Medizin.
* Eine Investititon, die sich lohnt, ist das bewährte Grundlagenwerk Fletcher, Klinische Epidemiologie. Hier lernt man einiges zu den methodischen Grundlagen der evidenzbasierten Medizin, immer mit praktischen Beispielen. Ich finde das Buch didaktisch hervorragend, nicht nur, aber auch wegen der Anwendungsfragen am Schluss jedes Kapitels.
* Anwendungsbeispiele im Bereich der Medizin bietet das „Lehrbuch Evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis“ (Hrsg. Kunz/Ollenschläger/Raspe/Jonitz/Donner-Banzhoff, erschienen im Deutschen Ärzteverlag 2007). Anhand von konkreten Beispiel aus der ärztlichen Praxis wird demonstriert, wie sich die Prinzipen der Evidenzbasierten Medizin gerade im klinischen Alltag anwenden lassen.
Und ja, es ist für die Beschäftigung mit EbM hilfreich, wenn man englischsprachige medizinische Artikel lesen kann. Wenn möglich, gibt es in meiner Serie aber auch immer Tipps, wo man deutschsprachige Artikel zu den einzelnen Themen finden kann.