Kaum eine Erkrankung ist so sehr gefürchtet wie Krebs. Dass es nicht nur medizinischen Laien so geht, sondern offensichtlich auch medizinischen Experten bei den Zulassungsbehörden, bemängeln Donald Light und Joel Lexchin in einem Editorial im BMJ. Das führt häufig dazu, dass Krebsmittel trotz offensichtlicher Schwächen in den zugrundeliegenden Studien und manchmal nur minimalen Therapieeffekten übereilt zugelassen werden. Häufig lassen sich anhand der Studien auch nur Aussagen zu Surrogatparametern, aber nicht zu patientenrelevanten Endpunkten treffen. In der Praxis kommt hinzu, dass solche Therapien meist zu horrenden Preisen abgesetzt werden und oft schwerwiegende Nebenwirkungen aufweisen.
Alles nichts Neues, denkt jetzt vermutlich der informierte Leser. Aber die Frage ist doch: Wenn es alle wissen, warum ändert sich dann nichts?
BMJ 2015;350:h2068