Letzte Woche starb David Sackett, einer der Pioniere der evidenzbasierten Medizin. Aus diesem Anlass gab es in den letzten Tagen viele Nachrufe und Hinweise auf wichtige Beiträge von ihm. Hier eine kleine Auswahl zum Nachlesen:
Wo fängt man an? Vermutlich am besten bei seinem wohl meistzitierten Artikel „Evidence based medicine: what it ist and what it isn’t“, der 1996 im BMJ erschien.
Allerdings hatte Sackett sich schon lange vorher mit der Thematik beschäftigt. Wie alles anfing, beschrieb er in einem Beitrag für die James Lind Library.
Als bekannt wurde, dass David Sackett an Krebs im Endstadium leidet, wurde er mit Interviewanfragen wohl förmlich überschüttet. Er hat alle Fragen gesammelt und darauf sehr ausführlich schriftlich geantwortet. Brian Haynes hat daraus einen Reader zusammengestellt.
Sehenswert ist auch ein Video aus der Reihe „20 Jahre EbM“, die das BMJ in Kooperation mit JAMA 2014 herausgegeben hatte. In den Interviews mit EbM-Veteranen kommt auch David Sackett zu Wort.
Natürlich wurden auch einige Nachrufe veröffentlicht, etwa im BMJ, von der McMaster University (Verdienste und Erinnerungen von Kollegen) oder der Cochrane Collaboration. Auf der Cochrane-Seite ist auch ein virtuelles Kondolenzbuch aufgelegt.
Das Canadian Medical Association Journal (CMAJ) hat eine Sammlung von Sacketts Artikeln zusammengestellt. Der zur „Arroganz der präventiven Medizin“ liest sich wie ein aktueller Kommentar, stammt aber bereits aus 2002.
Im wesentlichen ging es Sackett wohl nie um die „reine Lehre“, sondern immer um den Patienten:
„If the evidence does not fit the patient, piss on it.“ David Sackett 1934-2015 RIP. A great man.— Richard Lehman (@RichardLehman1) 14. Mai 2015