Einer der Klassiker zur Evidenzbasierten Medizin ist das Buch von Trisha Greenhalgh „How to read a paper“. Was ursprünglich als zehnteilige Serie im BMJ startete, ist jetzt mit 17 Kapiteln in der fünften Auflage erschienen.
Dabei geht es um die klassischen Themen wie Literatursuche, Studiendesign, Qualitätskriterien von RCTs, Bewertung von Metaanalysen und Leitlinien (und vieles mehr). Neu in der 5. Auflage sind die Kapitel zum Shared Decision Making („Applying evidence with patients“) und zur Kritik an der EbM („Criticisms of evidence-based medicine“).
Neben der guten Lesbarkeit besticht das Buch auch durch die konsequente Anwenderperspektive. Dabei scheut die Autorin nicht vor Daumenregeln (Heuristiken, wie man auch vornehm sagen könnte) zurück, etwa zum Thema kritischer Blick auf die verwendeten statistischen Verfahren in einem Artikel:
If the paper you are reading appears to describe a standard set of data that have been collected in a standard way , but the test used is unpronounceable and not listed in a standard statistics textbook, you should smell a rat.
Dazu gibt es eine Reihe von Checklisten, aktuelle Beispiele und weiterführende Literatur.
Fazit: Wer eine gute lesbare Einführung in die evidenzbasierte Medizin sucht, ist mit Trisha Greenhalghs Buch gut beraten. Auch wenn man schon einiges zum Thema gelesen hat, finden sich immer noch neue Aspekte, für die sich der Kauf lohnt.