Kohortenstudie, Fall-Kontroll-Studie, randomisierte Studie – diese Begriffe tauchen in Berichten über Studien immer wieder auf. Was versteckt sich hinter diesen Bezeichnungen?
Grundsätzlich kann man zwei Arten von klinischen Studien (also Untersuchungen an Menschen) unterscheiden: Bei interventionellen Studien ist die Intervention (also etwa die Einnahme eines bestimmten Medikaments) nach einem Studienplan festgelegt. Zu den interventionellen Studien gehören etwa die randomisierten kontrollierten Studien (RCT) oder die kontrollierten klinischen Studien (CCT). Die RCTs gehören zu den wichtigsten Studientypen und werden in der nächsten Folge ausführlich besprochen. An dieser Stelle nur kurz so viel: Randomisiert bedeutet, dass die Probanden mit Hilfe von Zufallsverfahren auf die Behandlungsgruppen aufgeteilt werden.
Die zweite Art von klinischen Studien sind die beobachtenden (epidemiologischen Studien). Bei ihnen gibt es im Rahmen der Studie keine festgelegte Intervention, sondern es werden die Folgen von Behandlungen oder (Umwelt-)Einflüssen auf die Probanden beobachtet. Diese Behandlungen oder Einflüsse sind in der Regel auch außerhalb der Studie vorhanden.
Auch bei den epidemiologischen Studien lassen sich weitere Studientypen beschreiben. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Frage, ob es in der Studie eine Kontrollgruppe gibt oder nicht. Eine Kontrollgruppe gibt es bei Kohortenstudien und Fall-Kontroll-Studien (sogenannte analytische Studien), die Kontrollgruppe fehlt dagegen bei Fallberichten, Fallserien bzw. Anwendungsbeobachtungen (deskriptive Studien).
Bei Kohortenstudien ist die Studie in der Regel prospektiv angelegt, d.h. die Probanden, die den Einflüssen ausgesetzt sind, werden über einen Zeitraum beobachtet. Fall-Kontroll-Studien blicken dagegen in die Vergangenheit, sind also retrospektiv angelegt.
Die folgenden Links bieten noch einige weitere Informationen und Beispiele zum Stichwort Studientypen:
* Eine schöne Übersicht von Judith Günther, veröffentlicht im Fortbildungstelegramm Pharmazie
* Ein Beitrag im Deutschen Ärzteblatt