Herbst ist traditionell die Zeit der vielen spannenden Konferenzen, zu denen man nicht fahren kann 🙁 Neben der Hoffnung, dass viele Teilnehmer von der Konferenz twittern, bleibt der Trost, dass inzwischen viele Veranstalter zumindest die Plenarvorträge aufzeichnen und auf YouTube bereit stellen. Und da ist in den letzten acht Wochen einiges Sehenswertes zusammen gekommen:
„Preventing overdiagnosis“ widmet sich verschiedenen Facetten von Überdiagnosen, Übertherapien und Übergebrauch, kurz „too much medicine“. In der entsprechenden YouTube-Playlist gibt es inzwischen zehn Vorträge, u.a. zu Themen wie dem Schaden durch Screening, wie man das Thema Überdiagnosen kommunizieren kann, welche Rolle Leitlinien bei der Reduktion von Überdiagnosen spielen und wie „disease awareness“ Kampagnen ebenfalls zur Problematik beitragen.
Die REWARD/EQUATOR-Konferenz beschäftigt sich mit der Frage, wie sich der Wert der medizinischen Forschung steigern und Forschungs-„Müll“ verhindern lässt. Auch hier sind die Videos der Vorträge online, allerdings mit dem Schönheitsfehler, dass keine Kapitelmarken gesetzt sind (und der Ton verbesserungswürdig ist). Wer nicht drei bis sieben Stunden am Stück ansehen will, kann sich im Konferenzprogramm orientieren.
Ebenfalls online sind die Plenarvorträge des diesjährigen Cochrane Colloquiums zum Thema „Filtering the information overload“. Besonders sehenswert: Die Vorträge der zweiten Plenarsitzung „Information overload – are we part of the problem or part of the solution?“ mit John Ioannidis, Hilda Bastian und Ben Goldacre (bei ihm ist halbe Geschwindigkeit empfohlen ;-).