Kohortenstudien gehören zu den epidemiologischen Studien, bei denen der Untersucher also nicht die Behandlung festlegt. Vielmehr beobachtet er, welche Folgen auftreten, wenn die Probanden sich selbst behandeln bzw. bestimmten Einflüssen ausgesetzt sind. Bei Kohortenstudien wird die Interventionsgruppe nach einer bestimmten Exposition gewählt (die entweder natürlich vorhanden ist oder von Dritten festgelegt wurde) und im Vergleich zu einer Kontrollgruppe über einen Zeitraum beobachtet.
Ein Beispiel: Bei Frauen in den Wechseljahren, die entweder mit einer Hormontherapie behandelt werden oder nicht, wird über einen längeren Zeitraum beobachtet, ob bestimmte Krebserkrankungen auftreten. Kohortenstudien sind meist prospektiv angelegt. Eine Ausnahme bilden sogenannte historische Kohortenstudien, bei denen sowohl Exposition als auch Outcome in der Vergangenheit
liegen.
Problematisch an Kohortenstudien ist vor allem die fehlende Strukturgleichheit zwischen den Behandlungsgruppen. So lässt sich im Beispiel nicht ausschliessen, dass der behandelnde Arzt wegen bestimmter Risikofaktoren auf eine Hormonbehandlung verzichtet hat, wodurch das Ergebnis der Untersuchung verzerrt werden kann.