Im letzten Jahr hatte ich bereits über 10 freie Wege zum Volltext berichtet. Auf der Seite von Björn Brembs bin ich noch auf ein paar weitere Hinweise gestoßen. Und damit es nicht bei einer reinen Aufzählung bleibt, habe ich die Tipps gleich einmal mit ein paar aktuellen Artikeln aus 2018 ausprobiert.
Das waren meine (willkürlich ausgewählten) Testkandidaten (alle hinter einer Paywall, Google Scholar und Unpaywall führen auf keine freien Treffer):
- Opioid Prescribing in the United States Before and After the Centers for Disease Control and Prevention’s 2016 Opioid Guideline (Annals of Internal Medicine, DOI: 10.7326/M18-1243)
- What is the threshold for a clinical minimally important drug effect? (BMJ Evidence-based medicine, http://dx.doi.org/10.1136/bmjebm-2018-111056)
- GRADE guidelines: 18. How ROBINS-I and other tools to assess risk of bias in nonrandomized studies should be used to rate the certainty of a body of evidence (Journal of Clinical Epidemiology, Elsevier, https://doi.org/10.1016/j.jclinepi.2018.01.012)
- Digital Open Access Identifier (DOAI)
DOAI löst die DOI so auf, dass sie – falls vorhanden – auf eine freie Kopie führt (durchsucht PrePrint-Archive, ResearchGate und institutionelle Repositorien). Die Anleitung: Im jeweiligen DOI-Link dx.doi.org durch doai.io ersetzen. Gesagt, getan – und das sind die Ergebnisse:
* Annals: —
* BMJ EbM: —
* JCE: — - CORE
Dieser Service durchsucht verschiedene Repositorien. Unter „Advanced Search“ lässt direkt die DOI eingeben. Das enttäuschende Ergebnis:
* Annals: —
* BMJ EbM: —
* JCE: —
Beide Services wirken also keine Wunder. Der Vollständigkeit halber habe ich den Gegencheck mit einem älteren Artikel gemacht, von dem ich weiß, dass es online mindestens eine freie Version gibt, die Google Scholar auch findet: Grimes u.a. Cohort studies: marching towards outcomes. Lancet 2002; 359: 341–45, doi:10.1016/S0140-6736(02)07500-1
Und das sagen die beiden hier vorgestellten Services dazu:
DOAI: führt nur auf die Lancet-Seite mit Paywall
CORE: findet keinen Treffer
Dieses Experiment ist also leider missglückt – schade eigentlich. Aber es ist ja auch wichtig, negative Resultate zu veröffentlichen…