Zugegeben: Nicht jede Ausgabe der Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen ist tatsächlich spannend. Aber die aktuelle Ausgabe (4/2014) hat es in sich:
Schwerpunkt des Heftes ist die allgemeine Gesundheitsuntersuchung (Checkup-35). Hier wird nicht nur auf den Cochrane Review zu allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen verwiesen, sondern die Situation in Deutschland sehr differenziert beleuchtet. Dazu gibt es nicht nur einen interessanten historischen Überblick, sondern auch einen Alternativvorschlag („Bremer Gesundheitsuntersuchung“).
Aber auch außerhalb des Schwerpunktthemas finden sich zwei spannende Beiträge: Eine Studie untersucht, inwieweit Komorbiditäten in deutschen Leitlinien berücksichtigt werden – angesichts einer zunehmend älteren und multimorbiden Gesellschaft eine sehr relevante Fragestellung. Außerdem gibt es noch einen Erwiderungsartikel auf Christian Weymayrs Scientabilitäts-Konzept (keine klinische Studien mit Homöopathika, da die Grundlagen den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen). Dieser Beitrag weist darauf hin, dass ein Konzept der Scientabilität selbst wissenschaftliche Prinzipien über Bord werfen würde.