Pharmakogenetische Tests sind gerade ein Hype. Das Versprechen hört sich auch gut an: Weniger Nebenwirkungen und bessere Wirksamkeit durch Untersuchung von genetischen Biomarkern. Diese theoretischen Überlegungen müssen aber durch klinische Studien untermauert werden.
Aktuell sind gerade mehrere RCTs zum Nutzen von pharmakogenetischen Tests für die Einstellungsphase mit oralen Antikoagulantien veröffentlicht worden. Das ernüchternde Ergebnis: Die Dosierung anhand pharmakogenetischer Biomarker brachte im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren keinen klinischen Vorteil für die Patienten im Hinblick auf den Zeitraum, in dem der INR-Wert im therapeutischen Zielbereich lag (in einer Studie war der Unterschied zwischen den Gruppen statistisch signifikant, aber nur von marginaler Relevanz). Wie der begleitende Kommentar anmerkt, kann man daraus allerdings keine Rückschlüsse auf die Erhaltungsphase der Therapie ziehen. Für Aussagen zu patientenrelevante Endpunkte wie Blutungen oder thromboembolische Ereignisse waren die Studien jedoch nicht ausreichend gepowert.
Die Studien:
DOI: 10.1056/NEJMoa1310669
DOI: 10.1056/NEJMoa1311386
DOI: 10.1056/NEJMoa1311388
Der Kommentar:
DOI: 10.1056/NEJMe1313682